
seit 2002
BALOISE SESSION-Awards
Seit dem Jahr 2002 ehrt eine aus Musikfachleuten bestehende Jury jährlich herausragende Künstler-Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland mit den Festival-Awards. Es ist ein schlichter, aber bei Künstlern sehr begehrter Preis, der in verschiedenen Kategorien vergeben wird: Sei es für das Lebenswerk eines Musikers, für eine herausragende musikalische Leistung oder für ein aussergewöhnliches Debut. Martin Schäfer, Michael Schuler, Christoph Schwegler, Sina, Zeno van Essel, Chris von Rohr und Beatrice Stirnimann bilden die Jury von sachverständigen Musikspezialisten, die über die Vergabe des Preises befindet.
Award Design: Daniel Maiolino, www.maiolino.ch

Iggy Pop
Lifetime Achievement Award 2015
Einem Punk einen Preis zu verleihen, wäre vor vierzig Jahren so unpassend gewesen, wie wenn man einem katholischen Priester einen Heiratsantrag gemacht hätte. Punk war die Gegenbewegung von allem, was irgendwie gesellschaftskonform war. Punk – der Ausdruck kommt von «faulendem Holz» – kokettierte anfangs damit, wertlos und dilettantisch zu sein. Und jetzt reiht sich Iggy Pop, einer der Urväter des Punks, in die Ehrengalerie der Baloise Session neben Tom Jones, Zucchero, Lionel Richie und anderen ein. Sie alle bekamen den Lifetime Achievement Award. Iggy Pop hat ihn vielleicht besonders verdient. Nicht nur, weil er in seiner Musik und seiner Performance immer einzigartig, authentisch und innovativ geblieben ist, sondern vor allem auch deshalb, weil er über die Jahre der wahren Seele des Punks ein Gesicht verliehen hat: Er hat sich nicht von gesellschaftlichen Modetrends ablenken lassen, sondern immer wieder Mut und die Energie gefasst, das Experiment zu wagen und neue Wege zu gehen – auch mit dem Risiko, zu scheitern. Dass er überlebt hat, zeigt seine grosse künstlerische Kraft und seine charaktervolle Persönlichkeit, die die Baloise Session gerne ehrt.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Iggy Pop, Matthias Müller

Butterscotch
Arising Star Award 2014
Für einen jungen Künstler gehört es heutzutage zu den Glanzpunkten einer Vita, wenn sie einen Talentwettbewerb gewonnen oder sonst in einer Disziplin den ersten Platz belegt haben. Die amerikanische Musikerin Antoinette Clinton, geboren am 29. September 1985 in Sacramento, darauf zu reduzieren, dass sie die World Hip Hop Beatbox Woman´s Championship gewonnen hat oder Dritte wurde bei «America’s Got Talent», wäre eine glatte Beleidigung. Die Musikalität, die diese junge Lady in sich vereint, sprengt alle Klischees und Genres. Butterscotch kann Jazz, Hip Hop, Pop, Soul – und noch viel mehr bis hin zur Klassik. Ihr Range reicht von Frédéric Chopin über Billie Holiday bis Stevie Wonder. Topstars der Szene reissen sich darum, mit ihr zusammen zu arbeiten: Chick Corea, Bobby McFerrin, Stanley Clarke, Marcus Miller, Wyclef Jean, Stevie Wonder oder Sheila E. Nicht nur, weil Butterscotch mit ihrem Mundwerk Soundwelten zaubern kann, für die sonst eine ganze Big Band notwendig wären. Sondern auch, weil Butterscotch den Mut zum Experiment hat und es ihr dabei nicht an Selbstironie fehlt. So trat sie vor zwei Jahren unter grossem Applaus als Gaststar im Programm des deutschen Starkomikers Helge Schneider auf. Und all das tut sie mit grosser Leichtigkeit, offensichtlichem Spass und einer sehr sympathischen Ausstrahlung. Wahrlich: ein Arising Star!
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Butterscotch

Elvis Costello
Musician’s Musician Award 2014
In einer Zeit, in der die Spät-68-er noch mit Stirnband, langen Haaren und geblümten Schlaghosen das Ende der Hippieepoche zelebrierten, zeigte er sich mit Hornbrille und perfekt sitzendem Slimfit-Anzug auf dem Cover seiner ersten Alben. Es war ein kompletter Stilbruch. Eine Provokation. Eine neue Generation. Eine neue Musik. Für Elvis Costello zieht sich das Motto der bisweilen auch aneckenden Innovation quer durch seine Karriere. 1954 als Sohn des englischen Sängers und Trompeters Ross McManus in London geboren, widmete er sich in seinen Schulzeiten zuerst dem Folk und dem klassischen Rock’n’Roll – damals noch unter dem Kürzel «D. P.» seines richtigen Vornamens Declan Patrick, aber bereits mit dem Nachnamen seiner Urgrossmutter, Costello, den er als Pseudonym nutzte. Der Vorname Elvis kam auf Anraten seines Produzenten hinzu. So unverwurzelt wie seine Identität ist auch die Leichtigkeit, mit der Elvis Costello zwischen den Musikstilen pendelt – ohne dabei die Authentizität seiner Stimme und seines ungeschliffenen Gitarrenspiels zu verlieren. Über die Jahre hat er nicht nur viele grosse Musiker kreativ beeinflusst, sondern sie auch produziert oder für sie komponiert. Namen wie Johnny Cash, Dusty Springfield, die Klassik-Sopranistin Anne Sofie von Otter oder die irischen Folk-Punker zeugen von der immensen Bandbreite, die Elvis Costello abdeckt: ein wahrer Musician’s Musician!
(v.l.) Matthias Müller, Beatrice Stirnimann, Elvis Costello

Eric Clapton
Lifetime Achievement Award 2013
Eine Auszeichnung für seine Lebensleistung hätte Eric Clapton auch ohne seine Musik verdient: Wie oft er strandete – um doch wieder neu die Segel zu setzen, wie oft blickte er in den Abgrund – und fiel trotzdem nicht hinein, wie oft er Abschied nahm – um doch wieder neu zu beginnen. All das zeugt von mehr als starken Charakter und Überlebenswillen. Es zeigt einen Menschen, der es wagt Grenzen zu überschreiten. Ein Mann, der mit allen Grossen der Welt befreundet ist, Millionen Fans hat – und dennoch im Grunde einsam seinen Weg verfolgt. Das ist es, was Claptons Musik so einzigartig macht: Sein Blues kommt aus der Tiefe der Seele, wo Schmerz mit Versöhnung verschmilzt. Sein Rhythmus wird angetrieben von der Jagd nach dem besseren Ich. Die Melancholie, das Nachdenken über sich selbst und die Welt inspiriert Eric Clapton zu Songs wie «After Midnight», «Layla», «Knockin’ On Heaven’s Door» oder dem zärtlichen «Wonderful Tonight». Dafür wurde er mit 17 Grammys ausgezeichnet. Und als einziger Musiker der Welt ist er dreifaches Mitglied der berühmten «Rock and Roll Hall of Fame». Das Rolling Stone Magazin setzte ihn vor zwei Jahren in der Liste der «100 Greatest Guitarists of All Time» auf Platz zwei – nach Jimi Hendrix. Grund genug, diesen grossartigen Menschen und Musiker an der BALOISE SESSION für sein Lebenswerk zu ehren.
(v.l.) Matthias Müller, Eric Clapton, Beatrice Stirnimann

ZAZ
Arising Star Award 2013
Wer im Pariser Künstlerviertel Montmartre mit Strassenmusik sein Taschengeld verdient, entwickelt einen sicheren Sinn für Publikumsgeschmack. Wer in Sibirien oder in Ägypten die Zuhörer für Edith-Piaf-Songs begeistern kann, trägt die wahre Seele des Chanson in sich. Und wer nach einem beschwerlichen Aufstieg auf die 4 810 Meter über Meer des Mont-Blancs-Gipfels noch genug Energie hat, um ein Lied anzustimmen und loszurocken, dem können auch die schlaflosen Nächte im Showbiz nichts anhaben. Dass eine Person all diese erstaunlichen Fähigkeiten in sich vereint, ist aussergewöhnlich. Die französische Sängerin Zaz, 1980 geboren in der Loire-Stadt Tours, schafft es. Und mehr als das: Sie ist darüber hinaus eine herausragende Songschreiberin, die am Centre d’Information et d’Activités Musicales in Bordeaux ihr Handwerk lernte und 2009 überraschend beim Talentwettbewerb «Réservoir Generation» des Radiosenders France Bleu, der im Pariser Olympia ausgetragen wurde, siegte. Im Gegensatz zu allen anderen Teilnehmern war Zaz ohne Fanclub angereist, riss aber unaufhaltsam das Publikum mit. Man möchte fast sagen: Kein Wunder, landete ihre Debütalbum auf Platz eins in den französischen Albumcharts – und blieb dort ein halbes Jahr. Doch nichts im Musikbusiness ist geschenkt. Auch nicht der Arising Star Award der BALOISE SESSION: Der wird Zaz nur verliehen, weil ausgewiesene Musikkenner vollends überzeugt sind vom grossen Potenzial dieser grandiosen Newcomerin.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Zaz, Matthias Müller

Dionne Warwick
Lifetime Achievement Award 2012
Grosse Teile der amerikanischen Soul- und Popgeschichte müssten neu geschrieben werden, wären da nicht die gefühlvollen, federleichten Lovesongs von Dionne Warwick, die schon in den 60er und 70er Jahren die Plattenspieler heiss laufen liessen. «I Say A Little Prayer», «I’ll Never Fall in Love Again», «Walk On By» – die Liste könnte um dutzende Titel weitergeführt werden. Einige wurden sogar in das «Great American Songbook» aufgenommen. Dionne Warwick verleiht ihnen mit ihrem lässig-lasziven Charme jene Klasse, die sie in der damals noch von weissen Musikern dominierten Popszene als ebenbürtig etablierte. Was diese Künstlerin auch ausmacht, ist ihre grosse Persönlichkeit, mit der sie nicht nur beliebte Duettpartnerin für unzählige Musiklegenden – von Stevie Wonder, Barry White und Barry Gibb bis Gloria Estefan und vielen mehr – war, sondern auch eine zuverlässige Beraterin und Freundin. Nicht zuletzt für ihre Cousine Whitney Houston war Dionne Warwick musikalische Mentorin und Stütze im Leben. Ganz nach dem Motto eines ihrer grössten Hits: «That’s What Friends Are For». Eine Lebensleistung, die den Lifetime Achievement Award verdient.
(v.l.) Matthias Müller, Dionne Warwick, Beatrice Stirnimann

Herbie Hancock
Musician's Musician Award 2012
Seine Eltern waren nicht reich, erkannten aber sein Talent und kauften ihm mit sieben Jahren ein Klavier. Sein restliches Musik-Knowhow besorgte sich klein Herbie aus dem Radio, wo er Opernübertragungen studierte. Es reichte, um mit 11 Jahren mit dem Chicago Symphony Orchestra das 5. Klavierkonzert von Mozart aufzuführen. Damit nicht genug Wunderkind: Herbie Hancock interessierte sich auch für Technik-Elektronik im Speziellen. So kam es, dass er Wegbereiter für den Synthesizer war, dessen Sound er in seinem legendären Stück «Rock It» Anfang der 80er Jahre erstmals prominent zur Geltung brachte. Dazwischen lag ein steiler Aufstieg vom Chicago-Boy zum Erneuerer des Jazz. 1963 wurde Herbie Hancock mit 23 Jahren Mitglied des berühmten zweiten Quintetts von Miles Davis. Er wirkte mit an wichtigen Werken wie E.S.P., Miles Smiles, Nefertiti, Sorcerer und Bitches Brew. Innovation bestimmte seine Karriere. Neben Soloprojekten wirkte Herbie Hancock mit in Formationen mit Stars wie u. a. Quincy Jones, Sting, Paul Simon und Carlos Santana bis hin zu Klassik-Wunderpianist Lang Lang, mit dem er sich leidenschaftliche Piano-Duelle liefert. Herbie Hancock ist ein echter Musicians Musician. Und darum würdig für diesen Award.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Herbie Hancock, Matthias Müller

Liza Minnelli
Lifetime Achievement Award 2011
Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin und Entertainerin. Kaum eine Künstlerin prägte so umfassend das amerikanische Showbusiness wie Liza Minnelli. Als Tochter der Hollywoodlegende Judy Garland und des Regisseurs Vincente Minnelli wurde sie da förmlich hineingeboren. Mit positiven und negativen Effekten: Einerseits entdeckte man schon früh Lizas überaus grosse Talente, andererseits war ihre Kindheit geprägt von Umzügen und Schulwechseln. Auch übernahm sie früh den Part des Familienoberhauptes, kümmerte sich um den Haushalt und ihre beiden Halbgeschwister. 1972 wurde sie im Film «Cabaret» weltberühmt und erhielt den Oscar als beste Hauptdarstellerin und auch am Broadway brillierte die «Schauspielerin der Musik». Weil sie die Höhen und Tiefen des Showbiz und des Lebens durch- und überlebt hat, ohne ihren Stil und Optimismus zu verlieren, hat Liza Minnelli den Lifetime Achievement Award mehr als verdient.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Liza Minnelli, Matthias Müller

Steve Earle
Musician's Musician Award 2011
Die Country- und Folkszene der USA wird hierzulande zu Unrecht oft als etwas verstaubt und rückwärtsorientiert angesehen. Ein Beweis für ihr breites Spektrum ist der Musiker, Produzent, Schauspieler und neuerdings auch Buchautor Steve Earle. Wie kein anderer beeinflusste er in den letzten 20 Jahren die alternative Countryszene, die er mit linkspolitischen, gesellschaftskritischen Themen besetzt. Earle, der von der Hippie- und Anti-Vietnam-Bewegung politisch geprägt wurde, sang schon früh gegen die Missstände im eigenen Land an: Armut, Obdachlosigkeit und Todesstrafe waren seine Themen. Nach dem 11. September polarisierte er mit seinem «John Walker’s Blues» in Amerika, weil er darin die amerikanische Politik aus der Perspektive des US-Taliban-Kämpfers John Walker Lindh aufs Korn nahm. Für seine musikalische Auflehnung gegen die Kriege in Afghanistan und im Irak auf «The Revolution Starts … Now» erhielt Earle 2005 einen Grammy Award. 2011 erschien sein vielbeachteter Roman «I’ll Never Get Out of This World Alive». Grund genug, diesen kreativen, unruhigen musikalischen Arbeiter mit dem Musician’s Musician Award auszuzeichnen.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Steve Earle, Matthias Müller

Ray Davies
Lifetime Achievement Award 2010
Es gab Glaubenskriege um die Frage, wer für die englische Pop- und Rockmusik wichtiger war: die Beatles oder die Rolling Stones. Doch es gab noch eine dritte Band mit viel Einfl uss: The Kinks. Kopf dieser Formation war Ray Davies. Er schrieb Hits wie «You Really Got Me» oder «Sunny Afternoon». Auch ohne Kinks profi lierte sich Davies als herausragender Songschreiber und unermüdlicher Musik-Erneuerer. 2004 zeichnete ihn Englands Königin für seine Verdienste als «Commander of the British Empire» aus. Dieses Jahr erhält er den Lifetime Achievement Award.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Ray Davies, Matthias Müller

Mary J. Blige
Musician's Musician Award 2010
Es gibt nur wenige Soulsängerinnen, die sowohl ein Duett mit Sting wie auch mit Bono von U2 gesungen haben – und jeweils einen Welthit landeten. Die Songs «Whenever I Say Your Name» und «One» sind zeitlose Hymnen, die die Strahlkraft von Mary J. Bliges kraftvoller Soulstimme voll zur Geltung bringen. Sie sind Beweis für die Wertschätzung, die diese herausragende Sängerin bei ihren Musikerkollegen geniesst. Mehr als 40 Millionen verkaufte Tonträger und 9 Grammys später ist es Zeit für den Musician’s Musician Award.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Mary J. Blige, Matthias Müller

Tom Jones
Lifetime Achievement Award 2009
1963 tourte Tom Jones noch durch walisische Kneipen und verkaufte Staubsauger. Vier Jahre später trat er im Londoner Palladium vor der Queen auf. Dazwischen lagen Hits wie «What’s New Pussycat», «The Green, Green Grass Of Home» und «Delilah». Die Lebensleistung von Tom Jones besteht darin, dass er trotz Erfolg nie stehen geblieben ist. Immer wieder hat er sich mit innovativen Kräften der Musikszene zusammengetan. Er ist ein Star, der in mehr als einem halben Jahrhundert Musikkarriere nie ein Comeback schaffen musste – weil er nie richtig weg war.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Matthias Müller, Tom Jones

Maria Mena
Arising Star Award 2009
Es gibt Künstler, die kennt man von Titelseiten und Schlagzeilen und von dem einen Radiohit, der wochenlang rauf und runter gespielt wird. Viele von ihnen verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Andere beginnt man nach dem Rummel erst so richtig zu entdecken. Maria Mena hat sich vom Sternschnuppendasein zu einem Fixstern am musikalischen Firmament gewandelt. Zu einem Stern, dessen Leuchtkraft noch zunimmt. Hits wie «All This Time» oder «Just Hold Me» sind nur die leuchtende Korona eines viel glühenderen musikalischen Schaffens.
(v.l.) Matthias Müller, Maria Mena

Zucchero
Lifetime Achievement Award 2008
Adelmo «Zucchero» Fornaciari hat wie kein Zweiter den afroamerikanischen R&B in authentische Musica Italiana verwandelt. Aus seiner tiefen Verehrung für die grosse schwarze Blues- und Soul-Tradition hat Zucchero eigene Lieder gemacht, die das Beste der beiden Welten in sich vereinen. Seit über dreissig Jahren stellt sich dieser Sohn der Emilia-Romagna damit in die Reihe der Cantautori, welche die klassische italienische Canzone erneuert haben.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Zucchero

Adam Green
Musician's Musician Award 2008
Dieser wohl prominenteste Vertreter der New Yorker Anti-Folk-Szene ist auf seinen bereits fünf Alben (seit 2002) weit über die USA hinaus zur Verkörperung eines anderen, nachdenklichen jungen Amerika geworden. Als witzig-verspielter Singer-Songwriter hat sich Adam Green speziell in Europa Respekt und Bewunderung verschafft. Oft verglichen mit einem Bob Dylan oder Leonard Cohen, hat er seiner Musik mit subtilen Instrumentierungen und unerwarteten Reverenzen an Frank Sinatra oder Nat King Cole ein eigenständiges und eigenwilliges Profil verliehen.
(v.l.) Matthias Müller, Adam Green, Beatrice Stirnimann

Chuck Berry
Lifetime Achievement Award 2007
Die Auszeichnung von Chuck Berry kann sowohl musikalisch als auch historisch begründet werden: Musikalisch hat Berry dem Rock ’n’ Roll nicht nur viele exzellente Songs beschert, sondern ihn entscheidend geprägt. Historisch gesehen wurde Chuck Berry lange weit unter seinem wirklichen Wert gehandelt und von weissen Managern aufs Sträfl ichste ausgenutzt. Mit seiner jahrzehntelangen Präsenz verkörpert er den Vollblut-Rock-’n’-Roller wie kaum ein Zweiter der «Gründergeneration».
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Chuck Berry, Matthias Müller

Rufus Wainwright
Musician's Musician Award 2007
Rufus Wainwright hat sich spätestens mit seinem Album «Release the Stars» definitiv zum Star gemacht. Analog «Befreie die Sterne» wagt er laufend das Unmögliche und spätestens seit dem Kompositionsauftrag der renommierten Met Opera New York zählt er zu den grössten Songwritern unserer Zeit. Dass er trotz allem Lob über seine pompöse Klangwucht mit teils burlesken Spässen über sich selbst lachen kann, macht diesen Musiker überaus sympathisch.
Rufus Wainright

Sir Elton John
Lifetime Achievement Award 2006
Sir Elton John verdient diesen Titel mehr als jeder andere Popstar. Seit über 40 Jahren produziert er Hits und zelebriert diese und sich selber mit fulminanten Live Events. Seine Songs nehmen den jeweils geltenden Zeitgeist auf, entfernen sich aber nie von seiner grossen Liebe zum Rock ’n’ Roll. Diese legt die Basis für seine extrem hohe Glaubwürdigkeit abseits all seiner Charterfolge. Und gerade diese Credibility ist es, welche der Jury Grund genug ist für diese Ehrung.
(v.l.) Matthias Müller, Sir Elton John, Beatrice Stirnimann

Simphiwe Dana
Arising Star Award 2006
Simphiwe Dana sieht afrikanische Musik nicht als Folklore, sondern verbindet damit ihre ganzen musikalischen Erfahrungen seit ihrer Kirchenchorzeit mit traditionellen A-Capella-Chören und Jazz, aber auch heutigen Rhythmen wie Hip-Hop, Soul sowie R&B. Kein Wunder, sind ihre Songs heiss begehrte Klingeltöne des jungen trendigen Südafrika. Sie gewann den Preis «best jazz vocal album» der South African Music Awards im Jahr 2005.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Simphiwe Dana, Matthias Müller

Herbert Grönemeyer
Special Jubilee Award 2005
Herbert Grönemeyer lehnt sich nach dem Erreichen wirklich aller Meriten der deutschen Musikwelt nicht etwa zurück, sondern erkundet zwischen seinen Stadionkonzerten lustvoll Neues: Durch die Gründung des eigenen Musiklabels «Grönland » gibt er sein Know-how, seine Beziehungen und nicht zuletzt substanzielle Mittel an eine neue Musiker-Generation weiter. Spannend ist, dass er nicht etwa eingleisig musikalischen Heimatschutz betreibt, sondern seine handverlesenen Formationen unabhängig der Stile und Herkunftsländer auswählt. Sein Mut und Einsatz fordern Respekt – und unseren Award.
(v.l.) Beatrice Stirnimann, Herbert Grönemeyer, Matthias Müller

Signorino TJ
Newcomer Award by Suisa Foundation 2005
Signorino TJ sucht und findet seinen Weg unabhängig irgendwelcher Konventionen. Mit viel Herzblut und einer guten Portion Selbstironie macht er auf sich aufmerksam. Dem Zuhörer des umtriebigen «Musik-Reaktors» wird rasch klar, dass TJ nichts dem Zufall überlässt: Songwriting, Begleitmusiker, Arrangement und Inszenierung – alles kommt aus einem Guss. Ob «SuperSimpleSexySomething» oder der Sommerhit «E’Cosi Com’E», die Songs drehen sich förmlich ins Ohr hinein. Erfrischend «unschweizerisch». Das Festival dankt der SUISA-Stiftung für Musik für die Ermöglichung eines Awards für Schweizer KünstlerInnen.
(v.l.) Matthias Müller, Signorio TJ, Jean Zuber (Suisa-Stiftung)


Lucio Dalla
Lifetime Achievement Award 2004
Der Cantautore Lucio Dallo kümmerte sich keinen Deut um Trends und Konventionen, sondern ging mit unverkennbarem Timbre in der Stimme seinen Weg – und setzte mit seiner Eigenständigkeit «Duftnoten» fern von Gefälligkeiten und Kommerz.
(v.l.) Matthias Müller, Gigi D’Alessio, Lucio Dalla


Nigel Kennedy
Lifetime Achievement Award 2003
Sicher ist Nigel Kennedy immer wieder aufgrund seiner provokativen öffentlichen Auftritte in die Schlagzeilen gekommen. Wer aber diesen Künstler aber nur auf seine Skandale reduziert, vergisst wie breit sein musikalischer Background tatsächlich ist: Seine Interpretation von Vivaldis «Vier Jahreszeiten» wurde das bestverkaufte Klassik-Album aller Zeiten. Neben grossen klassischen Konzerten wagt er sich aber auch immer wieder an viele Crossover-Projekte mit Interpretationen von «The Doors», Miles Davis und Jimi Hendrix, mit denen er regelmässig beweist, dass er keine Eintagsfliege ist.
(v.l.) Christian Gross, Nigel Kennedy

Carla Bruni
Arising Star Award 2003
Die Kritiker begannen ihre Bleistifte zu spitzen als das ehemalige Dior-Modell Carla Bruni öffentlich bekannt gab, dass sie eine zweite Karriere als Sängerin anstrebt. Als sich ihr CD-Erstling dann in Frankreich und anderen Ländern von Null auf Platz 1 festsetzte, traute man seinen Ohren nicht. Die erfolgreiche Sängerin aus dem frankophonen Raum hat viel Mut bewiesen und neben dem Laufsteg auch vor dem Mikrophon bestanden. Das Timbre ihrer rauen, sexy Stimme schwingt nach und verleiht ihr eine hohe künstlerische Eigenständigkeit.
(v.l.) Carla Bruni, Matthias Müller

Ryan Adams
Arising Star Award 2002
Ryan Adams wurde als erster Musiker mit dem Festival Award ausgezeichnet, weil dieser faszinierende Singer-Songwriter mit seinen letzten drei Alben bewiesen hat, dass er keine Eintagsfliege ist: Seine musikalische Spannkraft reicht von Folk über Alternative Country bis Rock.
(v.l.) Ryan Adams, Christoph Schwegler